Mitten im Dorf, mitten im Leben: Ökumenischer Gottesdienst bei der "Gwärbi Däredinge"
„Was verbindet einen Apfel mit einem Gottesdienst?“ Bei der „Gwärbi Däredinge“ am 27. April 2025 wurde diese Frage inmitten von frühlingshaftem Sonnenschein und vielen Begegnungen beantwortet.
Janine Renggli,
Zum ersten Mal fand die „Gwärbi Däredinge“ mitten im Dorfkern von Derendingen statt. Das Zelt war mit zahlreichen bunten Blumen geschmückt und verwandelte sich bei strahlendem Frühlingswetter in einen einladenden Ort, an dem man leicht ins Gespräch kam, neue Bekanntschaften machte und die gemeinsame Zeit geniessen konnte.
Doch was lehrt uns ein Apfel über den Glauben? Er erinnert daran, dass aus einem kleinen Samen etwas grosses wachsen kann, ganz ähnlich wie unser Glaube: Wir säen Vertrauen, und manchmal ernten wir die Früchte erst später, teils sichtbar, teils im Verborgenen.
Pfarrer Samuel Stucki griff dieses Bild auf und mahnte, „keine Differenzen zu suchen, denn wir sind alle Geschöpfe desselben Schöpfers und damit gleichberechtigt. Es gibt keinen Grund für Streit oder Krieg.“ Verstärkt wurde diese Botschaft durch ein aktuelles Wort von Papst Franziskus, das er erst am Ostersonntag ausgesprochen hatte:
„An diesem Tag würde ich mir wünschen, dass wir wieder zur Hoffnung und zum Vertrauen in unsere Mitmenschen zurückfinden – auch denen gegenüber, die uns nicht nahestehen oder mit fremden Sitten, Lebensweisen, Vorstellungen und Gebräuchen aus fernen Ländern kommen – denn wir alle sind Kinder Gottes!“
Der Jodlerklub Zytröseli trug mit seinen Liedern zur besonderen Stimmung des Gottesdienstes bei – „himmlisch und erdig zugleich“, wie Pfarrer Stucki es treffend ausdrückte. Die Gäste zeigten sich begeistert von der Kraft der Musik und der Berührung durch den Gottesdienst.
Nach der Feier eröffnete Markus Zürcher, Präsident des Organisationskomitees, das Bure Zmorge mit einem Schmunzeln: „Es häts, so lang es häts, und wenn’s fertig ist, dann ist’s halt fertig!“ Die Gäste genossen das reichhaltige Buffet und nahmen sich Zeit, gemeinsam zu essen, zu reden und die Gemeinschaft zu feiern.
Ab 12 Uhr folgte das Programm „Klang und Besinnung“, das die reformierte Kirche stündlich bis 16 Uhr anbot. Zu jeder vollen Stunde spielte Bethli Zaugg-Gasser auf der Orgel und gab den Besucherinnen und Besuchern einen Moment der Ruhe und Einkehr. Mit ihrem grandiosen Orgelspiel, unterstützt von ihrer Schwester Verena Schaad-Gasser in der Organisation, begeisterte sie das Publikum mit einem vielseitigen Programm – von klassischer Musik bis zu Pop- und Schweizer Liedern.
Wie der Apfel aus einem kleinen Samen wächst, so entstehen auch durch Begegnungen neue Verbindungen. Ein Tag des Wachstums und des Austauschs, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.